Wiederaufbau des Turmhelms der Dionysiuskirche in Bremerhaven-Wulsdorf

Foto: Lambers & Ostendorf Ingenieure

In unmittelbarer Nähe des geschichtsträchtigen Jedutenbergs liegt eine der ältesten Kirchen der Unterweserregion: die Dionysiuskirche im südlichen Teil Wulsdorfs. Die romanische Feldsteinkirche aus dem frühen 11. Jahrhundert blickt auf eine bewegte Baugeschichte zurück – mehrfach erweitert, zerstört und wieder aufgebaut. Neben dem Kirchenschiff steht ein freistehender Glockenturm aus dem 15. Jahrhundert.

In der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 2024 kam es zu einem Brand, bei dem der Kirchturm schwer beschädigt wurde. Die Flammen zerstörten den Turmhelm nahezu vollständig, auch die Deckenkonstruktionen aller Turmebenen wurden dabei schwer beschädigt.

Zum Glück konnte die Feuerwehr das Kirchenschiff retten. Auch wenn dieses selbst vom Feuer verschont blieb, ist es seitdem nicht nutzbar.

Unser Büro wurde mit Baukonzeption und Bauaufsicht der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen betraut. Neben den Leistungsphasen 1 bis 3 sowie 5 bis 9 der Objektplanung übernehmen wir auch die Tragwerksplanung. Ziel der Maßnahme ist es, die Turmhelmkonstruktion und die inneren Deckenkonstruktionen denkmalgerecht zu rekonstruieren – unter Berücksichtigung heutiger baulicher Standards und technischer Anforderungen.

Die Bauzeit ist für den Zeitraum von August 2025 bis August 2026 angesetzt.

 

Altes Amtshaus Uelzen (Oldenstadt)

Der markante Fachwerkbau befindet sich im Ortsteil Oldenstadt der Hansestadt Uelzen und steht auf einem ehemaligen Klostergelände, dessen Gründung sich auf das 10. Jahrhundert zurückdatieren lässt. Das Amtshaus ließ der Herzog von Braunschweig und Lüneburg um das Jahr 1625 als Jagdschloss errichten, das Gebäude hat seitdem mehrere Umnutzungen und bauliche Eingriffe erlebt.

Aktuell ist in diesem denkmalgeschützten Gebäude eine Musikschule und die Stadt- und Kreisarchäologie der Stadt Uelzen beheimatet. Erforderliche Sanierungsmaßnahmen, schadstoffbelastete Bausubstanz und eine künftige Ausweitung der Räumlichkeiten für die Musikschule waren die Auslöser für ein Planungsvorhaben, an dem wir die tragwerksplanerische Begleitung im Zuge der Leistungsphasen 1-6 wahrnehmen dürfen.

Unser Beitrag zu diesem Projekt beinhaltet unter anderem die statische und denkmalgerechte Instandsetzung der aus Eichenholz bestehenden Fassade, der schonende konstruktive Einbau eines großen Treppenhauses samt Aufzugsanlage im Inneren des Gebäudes und die Sicherstellung der Gebäudestabilität beim Austausch der Fußbodenaufbauten aller Holzbalkendecken.

Wir freuen uns über die Teilnahme an diesem aufregenden Bauvorhaben!

 

Fassadensanierung Lister Turm

Der Lister Turm aus dem Jahr 1898 steht am Rande der Eilenriede in Hannover und ist das gemeinsame Stadtteilzentrum der Stadtteile List und Oststadt. Das Gebäude ist ein Ort für kulturelle Veranstaltungen und beherbergt eine Kindertagesstätte, ein Restaurant und verschiedene Vereine.

Der Lister Turm besteht aus einem Hauptbaukörper mit vielfältigen ergänzenden Gebäudeteilen, die den mehrgeschossigen, historistischen Gebäudekomplex gliedern und plastisch gestalten. Das Hauptgebäude teilt sich in ein massives Hochparterre mit in rotem Wesersandstein hervorgehoben Details und in mehrere Obergeschosse aus reich geschnitztem Fachwerk. An der Nordostecke des Gebäudes befindet sich der massive Turm, der dem Gebäude seinen Namen gibt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Büro war zunächst an den Leistungsphasen 1-4 beteiligt und begleitet derzeit die Ausführung der Sanierungsmaßnahme an der Fassade in den Leistungsphasen 5-8. Die Sanierungsmaßnahme umfasst eine vollständige Fachwerk- und Dachsanierung sowie eine gezielte Mauerwerks- und Fenstersanierung. Der Auftraggeber der Maßnahme ist der Fachbereich Gebäudemanagement der Landeshauptstadt Hannover.

Zurzeit erfolgt der zweite Bauabschnitt auf der Ost- und Südseite. Das Highlight der Sanierung ist das Fachwerk. Nach historischen Befunden und Fotos erhalten die Schmuckelemente im Fachwerk wieder ihre bauzeitliche, rote Farbfassung, die in Abstimmung mit der Denkmalpflege wiederhergestellt wird.

Die Besonderheit dieser Baustelle ist der laufende Betrieb des Stadteilzentrums, der Herausforderungen an die organisatorische Koordination zwischen Nutzern und ausführenden Gewerken stellt.

Scheepers‘ Haus in Königslutter

In Königslutter sind wir von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beauftragt, die Instandsetzung des Gebäudeensembles „Scheepers‘ Haus“ in der Objektplanung (LP 5-9) sowie der Tragwerks- und Brandschutzplanung und als Holzschutzgutachter zu begleiten.

Das denkmalgeschützte Fachwerkensemble Scheepers‘ Haus besteht aus drei Gebäudeteilen: einem Schlachthaus, einem Stallgebäude und dem Wohnhaus mit barockem Kern und historischer Fleischerei. Aktuell läuft die denkmalgerechte Instandsetzung des stark geschädigten Dachtragwerks am Wohnhaus.

Das Besondere dieser Baustelle ist, dass neben den beauftragten Firmen die Jugendbauhütte Niedersachsen mit der MOBI (Mobile Interkulturelle Einsatztruppe) Ostfalen auf der Baustelle mitwirkt und Teile der Arbeiten übernimmt. In der Jugendbauhütte können junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege leisten und dabei Berufsbilder rund um das Thema Denkmalschutz in Planung und Ausführung kennenlernen. (siehe auch: www.denkmalschutz.de/denkmale-erleben/jugendbauhuetten.html)

Wir freuen uns, Teil dieses spannenden Projekts zu sein!

St. Michael Kirche in Welt

Im Rahmen der umfassenden Sanierung der Eiderstedter Kirchenlandschaft konnte im Jahr 2023 die St. Michael-Kirche in Welt nach abgeschlossener Sanierung wieder in die Hände der Kirchengemeinde übergeben werden.

Neben der dringend notwendigen kompletten Neueindeckung des Schieferdachs wurden umfangreiche Mauerwerksinstandsetzungen am stark geschädigten Turmmauerwerk durchgeführt. Außerdem mussten an der maroden Holzkonstruktion der Deckenebene über der Turmeingangshalle Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Die Herausforderung bestand darin, den ca. 500 kg schweren Blasebalg der Sauer-Orgel für die Instandsetzungsarbeiten temporär hochzuhängen.

Des Weiteren konnten die Sanierung der Fenster, Laibungen und Türen sowie die Instandsetzung aller Maueranker des Kirchenschiffs realisiert werden.

Für den verschlossenen und beschädigten Zugang an der Nordseite der Kirche durften wir die Wiederherstellung des Zugangs entwerfen und planen sowie die Umsetzung begleiten. Da die Kirche als Sommerkirche für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird, war insbesondere ein barrierearmer Zugang von großer Bedeutung.

Wir freuen uns, Teil dieses Projektes gewesen zu sein.